Sonographische Facetteninfiltration
Sonographische Facetteninfiltration
Die sonographische Facetteninfiltration der Hals- oder Lenden-Wirbelsäule ist ein schmerztherapeutisches Verfahren.
Eine geringe Menge eines Betäubungsmittels (Lokalanästhetikum wie beispielsweise Procain) wird unter Ultraschallkontrolle ( = sonographisch) ohne Röntgenstrahlung direkt in die betroffenen schmerzhaften kleinen Wirbelgelenke (Facettengelenke) gespritzt.
Die Facettengelenke verbinden die Wirbelbögen (Facetten) zweier benachbarter Wirbel miteinander.
Langsam zunehmender Verschleiß (Arthrose) und Überbelastung der kleinen Wirbelgelenke sind häufige Ursachen für akute und chronische Rückenschmerzen und Einsatzgebiet der sonographischen Facetteninfiltration.
Durch den Höhenverlust der Bandscheiben werden die Facetten der kleinen Wirbelgelenke der Wirbelsäule immer fester aufeinander gepresst und belastet. Die Folge ist ein Abbau des Knorpelüberzuges in diesen kleinen Gelenken und die Entstehung einer Entzündung mit Schwellung des umliegenden Gewebes. Es kommt zum schmerzhaften Facettensyndrom (Wirbelgelenksentzündung, Wirbelgelenksarthrose).
Dieses Facettensyndrom ist eine sehr häufige Ursache für Rückenschmerz.
Man vermutet, dass das Facettengelenk an rund 80% aller Rückenschmerzen zumindestens beteiligt ist.
Das Facettensyndrom verursacht einen Schmerz im lokalen Bereich der Wirbelsäule v.a. bei Rückneigung. Die Schmerzen können ggf. auch in Beine (Facettensyndrom der LWS) und Arme (Facettensyndrom der HWS) ausstrahlen.
Durch die sonographische Facetteninfiltration kann in vielen Fällen eine deutliche Linderung der Schmerzen erreicht werden.
Hierbei wird eine kleine Menge eines Lokalanästhetikums ultraschallgesteuert im Bereich der kleinen Wirbelgelenke gespritzt.
Die Entzündungsreaktion wird reduziert, die Schwellung der gereizten Nerven wie des umliegenden Gewebes geht zurück und der Schmerz lässt nach.
Durchführung:
Am Termintag wie gewohnt essen und trinken. Die Infiltration erfolgt nach Desinfektion der Haut unter Ultraschallkontrolle in Bauchlage in Betäubung und ist kaum schmerzhaft. Nach der Spritze verbleiben sie noch 30 Minuten in der Praxis.